Sonntag, 18. März 2007
Noho Marae
Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende die Waiheke Island erkunden. Im Nachhinein war ich jedoch froh, am Noho Marae teilgenommen zu haben. Die Veranstaltung ging über das ganz Wochenende und diente dazu, den Internationals die Kultur der Maori näher zu bringen. Nach einer kurzen Begrüßung im Wharekai (Speisesaal), wurde der Noho Marae mit einer traditionellen Zeremonie (Powhiri) im Marae eröffnet. Der Powhiri dient zur Begrüßung der Manuhiri (Besucher) und besteht aus zahlreichen Ritualen, auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte oder kann. Das liegt mitunter daran, dass ich nicht ein Wort verstanden habe von dem was die Zeremonienmeister gesagt oder gesungen haben. Das Finale bestand aus dem hongi, einem Begrüßungsritual, bei dem Mann sich Stirn an Stirn gegenübersteht und die Nasen aneinander presst. Mit dem abschließenden gemeinsamen Essen, welches die Bindung zwischen den Manuhiri (Gästen) und den Tangata whenua (Gastgebern) symbolisiert, war der erste Akt der Veranstaltung vorüber.
Nach einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen im Wharekai, haben wir uns in zwei Gruppen zusammen gefunden, um zunächst Puti Putis (eine Art Blume aus Flachs) zu basteln und anschließend das traditionelle Titi Torea zu erlernen. Da Handarbeit einer meiner Lieblingsbeschäftigungen ist, habe ich selbstverständlich eine Topleistung abgeliefert.

Auch beim Titi Torea, bei dem man kleine Stöcke rhytmisch zu Gesang mit seinem Gegenüber in verschiedensten Variationen austauschen muss, konnte ich dann ebenfalls glänzen. Nun denn...

Am Nachmittag stand der Haka auf dem Programm. Darauf hatte ich mich schon das ganze Wochenende gefreut. Der Haka ist ein Kriegstanz, den die männlichen Maori vor einem Kampf aufgeführt haben, um sich zu motivieren und den Gegner einzuschüchtern. Die All Blacks performen den Haka (Version KA MATE) vor jedem Rugby-Länderspiel. Eigentlich sehen die Jungs auch ohne Haka schon sehr einschüchternd aus. Nachdem wir ca. 4 Stunden an der Performance gearbeitet haben, ich kaum noch Stimme hatte und meine Oberschenkel blau waren, mussten wir den Haka auch noch in der Abschlussveranstaltung vor zahlreicher Maori-Prominenz aufführen.

Haka
Ka mate, ka mate
Ka ora, ka ora
Ka mate, ka mate
Ka ora, ka ora
Tenei te tangata
Puhuruhuru
Nana i tiki mai
Whakawhiti te ra
(Ara) Hupane
(Ara) Kaupane
(Ara) Hupane, Kaupane
Whiti te ra

Nach einem traditionellen Maori-Dinner haben wir uns alle in der Vesbar getroffen, um ein wenig zu feiern. Es wurden zahlreiche Pitcher gereicht, gesungen und man wurde in die Kunst der neuseeländischen Trinkspiele eingeführt. Da ich aber nicht in „Spiellaune“ war, habe ich an diesem Programmpunkt nicht teilgenommen.
Das Wochenende hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe nicht nur die Maori-Kultur kennen gelernt sondern auch zahlreiche Kontakte zu anderen internationalen Studenten und Maori knüpfen können.

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